Der Schafhof in Kronberg war am Wochenende Gastgeber für die Europameisterschaften der U21- und U25-Dressurreiter. Die Deutschen haben auf ganzer Linie abgeräumt. Aber kein Paar im gleichen Maß, wie Lana-Pinou Baumgürtel und ihre wunderbare Escolar-Tochter Emma.
Die Jungen Reiter der Altersklasse U21 treten bei ihren Europameisterschaften auf Prix St. Georges-Niveau gegeneinander an. Die FEI-Mannschaftsaufgabe entscheidet über die Vergabe der Teammedaillen, die FEI-Einzelaufgabe über die Einzelwertung und zum krönenden Abschluss gibt es noch eine Kür.
Für Lana-Pinou Baumgürtel, die gerade erst ihren 19. Geburtstag gefeiert hat, war es das erste Jahr, in dem sie und die elfjährige Westfalen-Stute Emma v. Escolar die deutschen Farben bei einer Junge Reiter-EM vertreten durften. Besser hätte ihr Einstand nicht laufen können. Sie gewannen alle drei Prüfungen mit persönlichen Bestleistungen, wurden von sämtlichen Richtern unangefochten an der Spitze gesehen und sicherten so der deutschen Mannschaft Team- und sich selbst zweimal Einzelgold. Ihre Kür zu einem 1980er-Jahre Medley war ein Feuerwerk aus Schwierigkeiten, die Lana-Pinou und Emma mit Akkuratesse, korrektem Reiten und viel Power vortrugen. Ein Highlight, das ihnen ein Ergebnis von über 80 Prozent einbrachte. Das Familienglück perfekt machte die Silbermedaille von Lana-Pinous älterer Schwester Lucie-Anouk mit Hugo.
Da konnte auch der Bundestrainer Hans-Heinrich Meyer zu Strohen nur noch schwärmen: „Lana-Pinous Pferd Emma ist mit einem unheimlich dynamischen Trab ausgestattet und hat sich in allen drei Prüfungen hervorragend präsentiert“, lobte er. Lana-Pinou wird deutlich emotionaler, wenn sie von Emma spricht: „Sie ist ein absolutes Traumpferd!“, brach es im Interview aus ihr hervor. „Sie gibt in der Prüfung immer 100 Prozent. Sie macht es mir super einfach. Es hat unfassbar Spaß gemacht“, führte die frisch gebackene dreifache Europameisterin weiter aus.
Über Emma
Emmas Sportname lautet ZINQ Emma FH. ZINQ für die Firma der Familie Baumgürtel. FH steht für den Freiberger Hof der Familie. Zur Welt kam Emma allerdings bei Winfried Albers, aus dessen Zucht unzählige erfolgreiche Sportpferde hervorgingen. So ist Emma unter anderem Halbschwester zu der Nürnberger Burg-Pokal Finalistin Scarlett O’Hara v. Scuderia (Lena Haßmann) sowie dem Grand Prix-erfolgreichen Felix Westfalia.
Eine Verbindung zu Hubertus Schmidt besteht nicht nur durch den Vater Escolar, der von Schmidt ausgebildet wurde, sondern auch durch den ebenfalls aus dem Albers’schen Erfolgsstamm gezogenen Aquarell v. Artwig. Mit dem Grand Prix-siegreichen Wallach war Reitmeister Schmidt einst Berufsreiterchampion geworden. Dessen Mutter Follow Me v. Frühlingstraum I ist Emmas Urgroßmutter.
Ihre ersten Turniereinsätze absolvierte Emma unter Kira Wegmann. In Reitpferdeprüfungen holten die beiden Schleifen in Serie. 2021 stellte zunächst die Bereiterin des Gestüts Freiberger Hof und Trainerin der Baumgürtel-Schwestern, Marion Wiebusch, Emma in Dressurpferdeprüfungen der Klasse M vor. Doch bereits im gleichen Jahr ging Emma auch schon mit Lana-Pinou erfolgreich in der mittelschweren Klasse. Sie arbeiteten sich im Juniorenlager hoch, holten auch hier EM-Gold mit der Mannschaft sowie Silber und Bronze in der Einzelwertung. Aber so richtig durchgestartet sind sie in der Klasse S der Jungen Reiter, siehe oben. Aber Lana-Pinou Baumgürtel betonte in Kronberg: „Ich bin sicher, unsere Reise wird noch weitergehen.“